Winter 2018/2019

Simulationen mit PALM-4U für Berlin und Weiterentwicklung der graphischen Benutzer Oberfläche

Das neue Stadtklimamodell PALM-4U macht bei großem Entwicklungsaufwand stetige Fortschritte. Erste Ergebnisse liegen im Rahmen von Showcase-Simulationen für Berlin in einer Auflösung von 15 (Berlin und Umland) und einem (Berlin Mitte) Meter vor. Auch für ein Multiagentenmodell liegen erste Ergebnisse vor. Noch in Vorbereitung sind die Simulationen von Berlin als Basis für die Validierung des Modells durch Modul B.

Mit der Entwicklung und Bereitstellung einer grafischen Nutzeroberfläche (GUI) für PALM-4U, soll stadtklimatisch vorgebildeten Anwendern in Kommunalverwaltungen und Klimadienstleistern die Nutzung des Modells ermöglicht werden. Wesentliche Voraussetzungen hierfür sind die intuitive Bedienbarkeit, die Ausführbarkeit auf verschiedenen Betriebssystemen (z.B. Windows, Linux), die Schaffung von Analyse- und Visualisierungsmöglichkeiten sowie der Export in gebräuchliche GIS-Datenformate für die jeweilige Auswertung. Die GUI ist als Web-Applikation über beliebige Browser bedienbar und unterstützt die Konfiguration, den Start und die Ergebnisausgabe von Simulationen. Für typische Anwendungsfälle bietet die GUI vorkonfigurierte Modell-Setups sowie Einstellungsmöglichkeiten für anwendungsbezogene Modellparameter. Die GUI unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung in Rücksprache mit den Anwendern. Weitere Informationen zu Modul A finden Sie unter: www.alm.muk.uni-hannover.de/mosaik

Showcase Berlin Mitte Turbulenz
Abb. 1: PALM-4U Showcase Simulation mit ersten Ergebnissen für Turbulenz in Berlin-Mitte mit einer räumlichen Auflösung von 1 m. © Institut für Meteorologie und Klimatologie, Leibniz Universität Hannover

 

Letztes Modultreffen und intensive Auswertung der Daten

Anfang Dezember hatte Modul B das letzte Modultreffen der Phase I in Dresden, Radebeul: Die Präsentationen der Teilprojekte zeigten interessante Ergebnisse und eine breite Auffächerung bearbeiteten Forschungsfragen, bei gleichzeitig sehr guter Vernetzung und Zusammenarbeit der Teilprojekte.

Neben der Weiterentwicklung des Datenstandards und des Datenmanagementsystems (DMS) sowie dem Hochladen qualitätsgeprüfter Daten der Langzeitmessungen und der Intensivmesskampagnen in das DMS, wurden die Validierungszeiträume für PALM-4U für Berlin, Stuttgart und Hamburg festgelegt. Exakt für diese Validierungszeiträume werden spezifisch zur Validierung geeignete Datensätze in das DMS eingestellt. Weitere Informationen zu Modul B finden Sie unter: www.uc2-3do.org

 

Expertenwerkstatt in Berlin und Phase II der Vor-Ort-Schulungen mit und für die Praxispartner

Der Verbund KliMoPrax in Modul C hat Ende November in Berlin eine Expertenwerkstatt für Kommunen mit der Thematik „Stadtklimamodelle in der Anwendung“ durchgeführt. Nach Vorstellung der Arbeitsstände in den drei Modulen und der Präsentation von Showcase-Simulationen am Beispiel der Städte Karlsruhe und Bonn, diskutierten die 40 Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen über die Ausweitung der Nutzung von Stadtklimamodellen, die herrschenden Rahmenbedingungen und Voraussetzungen, über Stadtklimamodelle im Mainstreaming sowie deren Einsatzgebiete. Die Entwicklung des neuen Stadtklimamodells PALM-4U und dessen Einsatz als Werkzeug und Argumentationshilfe sowie der dabei entstehende Mehrwert fanden große Zustimmung. Als Knackpunkte sind allerdings der Mangel an verfügbarem Personal und Ressourcen, der Infrastruktur und entsprechenden Kompetenzen zu werten.

Seit November läuft die zweite Schulungsphase mit Vor-Ort-Schulungen für die Praxispartner. Hierbei werden die Praxisanforderungen überprüft, weitere praktische Anwendungsfälle bearbeitet und die Interoperabilität zu anderen Anwendungen gezeigt. In einem weiteren Schritt sollen die Praxispartner dann selbständig die Schulungsinhalte anwenden und einen individuellen Bericht erstellen. In einem gemeinsamen Workshop wird dieses Feedback diskutiert werden.

Expertenwerkstatt Berlin

 

Abb. 2: Abbildung aus einem Vortrag während der Experten Werkstatt in Berlin. Gezeigt werden die an der Fördermaßnahme beteiligten Kommunen. © Bettina Steuri, GERICS und Björn Weber, difu